Transpatagonica 2014: Die Mission

Von Anfang Dezember 2013 bis Mitte Januar 2014 will das vierköpfige Team des Bremer Alpenvereins die Überquerung des Nördlichen Patagonischen Inlandeises in Angriff nehmen. Erstes Ziel ist dabei der Gipfel des zivilisationsfernen San Valentin (4.058 m). Für Anmarsch (ca. 35 km) und Besteigung sind rund zehn Tage vorgesehen. Anschließend folgt die Ski-Traverse des Eisfeldes gen Westen (ca. 70 km). Jeder Teilnehmer muss dabei mit Rucksack und Lastschlitten etwa 70 Kilo Gepäck bewegen. Das Hielo Patagonico will die Expedition über den San-Quintin-Gletscher verlassen. Als letzte Etappe wartet die Befahrung des Rio Blanco (ca. 15 – 30 km). Das seichte und langsam strömende Gewässer ist der Abfluss des Gletschers. Zur Weiterreise muss in Leicht-Schlauchboote („Packrafts“) umgestiegen werden. Die Exploration soll nach einem Monat an der Laguna San Rafael, einem Meeresarm, enden. Von dort ist ein Rücktransport in die Zivilisation mit einem Motorboot möglich. 

 

Auf dieser Route und auf diese Weise hat noch nie ein Mensch das Inlandeis überquert. 

 

 

HIELO PATAGONICO NORTE

Beim Hielo Patagonico handelt es sich um das größte Gletschergebiet außerhalb von Arktis und Antarktis. Rund 450 Kilometer lang und bis zu 80 Kilometer breit ist diese Eiswüste. Sie füllt die Täler zwischen der Kordillere der Südanden und der zerrissenen chilenischen Fjordlandschaft am Pazifik. Das Nördliche Patagonische Inlandeis macht – mit etwa 100 Kilometer Länge und 45 Kilometer Breite – rund ein Viertel davon aus. Es ist bis zu 1.000 Meter dick. Vom höchsten Punkt – dem San Valentin (4.058 m) – fließen die Gletscherströme in alle Himmelsrichtungen. Manche schieben ihr Eis bis ins Meer hinein.

Bis heute zählen diese Eisflächen zu den am wenigsten erforschten Regionen der Erde. Die wenigen Landkarten, die es gibt, weisen riesige weiße Flächen auf. Kein Kartograph hat sich bisher die Mühe gemacht, das Areal genau zu vermessen und aufzuzeichnen. Vielleicht auch deswegen, weil dort über Hunderte von Kilometern praktisch kein Mensch lebt. Darum müssen Jahrzehnte alte Übersichtsskizzen sowie Satellitenbilder und GPS-Koordinaten für Planung und Anmarsch herhalten.

 

WETTER UND KLIMA

Patagonien ist für sein schlechtes Wetter legendär. Von Westen brausen das ganze Jahr über Stürme vom Ozean heran. Tausende von Kilometern konnte der Wind ungehindert über das Meer wehen, an der patagonischen Küste hat er dementsprechende Wucht. Auf dem Inlandeis sind deshalb Windgeschwindigkeiten von 150 Kilometer pro Stunde keine Ausnahme. Solche Böen vereiteln jede Expedition. Außerdem fallen an diesem Zipfel Südamerikas bis zu 8000 Millimeter Niederschlag – mehr als im Regenwald. Das bedeutet Unmengen von Schnee oder Regen. Extrem tiefe Temperaturen sind im Südsommer allerdings nicht zu erwarten. Selbst auf den Gletschern sollte das Thermometer nur wenige Grade unter Null zeigen.

 

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Dr. Peer Helmke